Die Arbeiten des Berliner Künstlers Julius von Bismarck sind von starker Egozentrik geprägt. Auf der Art Basel Unlimited 2015 lebte er tagelang mit Handy und Laptop auf einem Paraboloid, einer großen Schale, die sich um die eigene Achse drehte. Das Ziel war es, Mittelpunkt der eigenen Welt zu werden. Der Olafur-Eliasson-Schüler macht auch mit seiner maximal testosterongeladenen Erscheinung aus Druidenbart und Vollglatze einen Eindruck. Bismarcks raumgreifende Installationen und Skulpturen zeigen häufig Bezüge zur physikalischen Ordnungen. Von Bismarck nennt sich selbst einen Möchtegern-Physiker, der sich dafür interessiert, wie die Welt funktioniert. Dabei entstehen martialische Arbeiten, in denen es um Kraft, Überlegenheit und die großen Fragen des Lebens geht.
Text: Robert Grunenberg
Dieser Beitrag erschien in der siebten Ausgabe der Numéro Homme Berlin.