Die Energie von Jan Zöllers Bildern ist ansteckend. Der Maler aus Karlsruhe verbindet figürliche, grafische Formen mit leuchtenden Farben, die sich souverän auf der Fläche der Leinwand ausbreiten. So lässig sie aussehen, so ernsthaft ist ihre Auseinandersetzung mit der Malerei als zeitgenössisches Darstellungsmedium. Auf deren lange Geschichte und die komplexen Regeln der Kunstwelt reagiert Zöller mit verschiedenen Materialien und Techniken, wie Acryl, Holzkohle oder Buntstift. Gleichzeitig verneinen seine naiv-romantischen Bildwelten scheinbar jegliche Komplexität. Persönliche Geschichten, Orte und Gefühle stehen im Vordergrund. Die Härte der Kunstwelt, des Kunstmarktes verblasst, wenn Zöllers Bilder ironisch verkünden: „I paint tigers and fountains, but I want to have my own pizzeria.“
Dieser Beitrag erschien in der neunten Ausgabe der Numéro Homme Berlin.